button

Friedrich-von-Alberti-Gymnasium
sekretariat@fvag.net | +49 7136 832800 | Fax +49 7136 832802 | Impressum/Datenschutz

Musikalische Sternstunde im Foyer des FvAG

Im herrlich offenen zentralen Treppenhaus des Friedrich-von-Alberti-Gymnasiums konnten am 24.01. rund 70 begeisterte Zuhörer erleben, zu welch außergewöhnlicher Kunstfertigkeit sieben junge Musiker im Laufe ihrer Schulzeit am FvAG herangereift sind:

Aus dem Musikleistungskurs der Jahrgangsstufe 2 zeigten Juliane Frank, Lennard Paul, Lilith Köhler und Cedric Bauer, mit welchen Programmen sie demnächst in die Abiturprüfung gehen werden – um danach mit Wettbewerben und Aufnahmeprüfungen zum professionellen Höhenflug anzusetzen. Mit dankenswerter Unterstützung der Klavierkorrepetitorin Maria Lott machte Juliane Frank den brillanten Anfang mit Max Bruchs geheimnisvollem, hochromantischem Violinkonzert, gefolgt von einer folkloristisch-energischen Rhapsodie des Ungarn Béla Bartók. Vom Pianisten Lennard Paul durften wir – leider! und: „nur“ – Claude Debussys erstes Prélude erleben, wunderbar feinfühlig ausgehorcht und impressionistisch verträumt: Trotz heftiger Verstauchung im Handgelenk, welcher sein restliches Programm zum Opfer gefallen war. Lilith Köhler zeigte mit der Sonate des britischen Barockkomponisten Henry Eccles, zu welch warmer Klangfülle eine Viola geführt werden kann, wenn man dem Klang in einem Solopart nur ausreichend Raum und Zeit gibt. Doch auch an virtuoser Verve ließ sie es nicht fehlen, ebenfalls von Maria Lott am Klavier begleitet – weder bei Eccles Schlusssatz noch bei dem sich anschließenden Adagio und Allegro des deutschen Romantikers Robert Schumann. Besondere emotionale Tiefe und brillante Fingerfertigkeit zeigte schließlich Cedric Bauer am Flügel mit Rachmaninovs berühmtem Cis-Moll-Prélude und dem ebenso aufwühlenden, wenn auch nicht ganz so schwermütigen Fantaisie-Impromptu von Fréderic Chopin, in dem die Läufe perlten wie der Champagner im Glas und die Melodien des Mittelteils dahinschmolzen wie die Herzen des Publikums. Ein Streichquartett, in dem Lilith den Bratschenpart übernahm, ihr jüngerer Bruder Julius Köhler mal die erste und mal zweite Geige spielte und zwei Freunde aus dem Stuttgarter Raum die Runde vervollständigten, rundete das Programm ab. Als wollten sie den hohen Bildungsanspruch des Gymnasiums veranschaulichen, boten sie zuerst den Kopfsatz aus Beethovens erstem Streichquartett: Denn von Goethes viral gegangenem Aperçu zur Gattung des Streichquartetts „Man hört vier vernünftige Leute sich unterhalten…“ hatte Beethoven sich seinerzeit zu einer vollständigen Überarbeitung inspirieren lassen, wie Musiklehrerin Teresa Heinzmann passend aus dem Ärmel schüttelte. Diesem Anspruch folgten die Vier auch bei der folgenden „Orientale“ des russischen Spätromantikers Alexandr Glasunov, die dem Abend mit unerwarteten Effekten wie Flageolett und Pizzicato im Hintergrund vertrauter, choralartiger Melodien einen verträumten Ausklang verlieh.

Auch wenn im Streichquartett noch nicht alle Mitspieler auf das Abitur zusteuern, haben sie doch große Ziele, nämlich beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ weiterzukommen. Dafür – und den Abiturienten natürlich genauso – wünschen wir von Herzen gutes Gelingen, wie ein kleines Postkärtchen am frühlingshaften Blumengruß, den jeder der Mitspieler im Schlussapplaus bekam, auch schriftlich bekräftigte. Ein achtes Blümchen hatte Musiklehrer Fauth sicherheitshalber besorgt, das kriegte nun Frau Heinzmann fürs eloquente Moderieren; von den Glückskärtchen aber habe es nur noch sieben gegeben: „Aber wozu Glück wünschen, wir haben es ja schon – bei solchen Schülern!“

Besonderer Dank sei an dieser Stelle auch den KollegInnen des Friedrich-von-Alberti-Gymnasium ausgesprochen, die trotz des langen Konferenztages die Energie gefunden hatten, diesem Abend die verdiente Aufmerksamkeit zu schenken, aber auch allen KollegInnen an den Musikschulen, in den Vereinen oder privat, die durch ihren Instrumentalunterricht jungen Talenten über Jahre hinweg zu solch außergewöhnlichen Entwicklungen verhelfen.

Dass nun, nach langer pandemisch bedingter Pause, diese Veranstaltungsreihe endlich eine kontinuierliche Weiterführung findet, ist uns allen von Herzen zu wünschen.